Samstag, 23. Februar 2013

Pferdefleischskandal Oder: Wie verrückt möchten wir uns noch machen lassen?

Natürlich ist das nicht in Ordnung: Da steht auf einem Fertigprodukt drauf, dass Rindfleisch drin ist, und was ist wirklich drin? Zumindest ein Anteil Pferdefleisch!
Sieht so aus, als wäre der (nicht nur) europäische Markt für Pferdefleisch zu klein, um einen angemessenen Absatz für - natürlich auch anfallendes - Pferdefleisch zu ermöglichen. (Man kann nicht alle Fohlen aufziehen und dann artgerecht halten)
Offenbar haben hier ein paar gewiefte Pferdefleischhauer Komplizen gefunden, die ihnen bei der Absatzförderung etwas zur Hand gegangen sind.

Ware, die man nicht anbringt, verliert an Wert. Pferdefleisch scheint also günstig zu haben zu sein.

Man könnte es also irgendwo hineinmischen, wo es nicht stört, die Gestehungskosten senkt, und wo es mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit nicht auffällt.

Aber – Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht!
Irgendwann – also eben jetzt – ist er eben gebrochen! Und alles ist aufgeflogen und wird ab nun peinlichst genau untersucht.
Produkte, die Pferdefleisch enthalten, werden aus den Regalen der Supermärkte verbannt und sollen vernichtet werden. Und das, obwohl bisher eigentlich kein Konsument irgendeinen Schaden davongetragen hat!
Ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden, diese Vernichtungsaktion. Gewiss!

Aber was nun folgt, ist der wahre „Hammer“:

Ein Vorstoß, die – an sich weder gesundheitsschädlichen noch sonst irgendwie beeinträchtigten – Produkte, die noch dazu im Geschmack vollkommen einwandfrei sind, Leuten zur Verfügung zu stellen, die sie ganz gerne trotzdem essen würden, einfach weil sie Hunger haben und auf günstige – möglichst auch kostenlose – Lebensmittel angewiesen sind, stößt auf allgemeine Empörung.
Empörung vermutlich von einigen Besserwissern, die sich locker täglich ein Steak (natürlich vom Rind) leisten können!
Sie behaupten, der „Stolz“ dieser Bedürftigen könnte verletzt werden!

Wer von diesen Empörten hat je schon wirklich unter echtem Hunger gelitten?
Was bleibt vom meinem „Stolz“ noch übrig, wenn ich mir mein tägliches Essen in Mülltonnen suchen muss?

Wann werden diese ewigen Besserwisser und selbsternannten Gut-Menschen endlich lernen, dass es auch unter Bedürftigen Leute gibt, die gerne selbst denken und selbst genau wissen, was sie wollen und was sie brauchen und was nicht, und niemanden benötigen, der sich ungebeten in ihre Angelegenheiten einmischt?

Und schließlich – wer Pferdefleisch nicht mag, soll es eben lassen!
So einfach ist das.
Aber er sollte die Möglichkeit haben, sich selbst zu entscheiden, und das ohne von irgendwelchen Vordenkern, die sich völlig unnötig seinen Kopf zerbrechen, bevormundet zu werden.

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